Die Ayurveda-Therapie basiert auf einem eigenen wissenschaftlichen Weltbild. Im Zentrum der Überlegungen steht das Zusammenwirken von Körper, Geist und Seele. Im Ayurveda ist alles aus den fünf Elementen zusammengesetzt:
Äther
Luft
Feuer
Wasser
Erde
Das gleichgewichtige Zusammenspiel aller psychischen und physischen Komponenten wird bei Ayurveda mit dem Konzept der drei Lebensenergien, den drei „Doshas“ beschrieben:
Vata = Luft und Äther (Raum)
Pitta = Feuer und Wasser
Kapha = Erde und Wasser
Durchführung: Wie wird Ayurveda durchgeführt?
Ayurveda ist eine ganzheitliche Methode. Jeder Mensch besitzt von Geburt an eine bestimmte Dosha-Konstellation, welche den eigenen Körper reguliert. Kommt diese Konstellation ins Ungleichgewicht, können körperliche und seelische Beschwerden auftreten. Durch ein Gespräch sowie weitere Untersuchungsverfahren, etwa eine Puls- und Zungendiagnose, kann ein Ayurveda-Fachmann feststellen, zu welchem Konstitutionstyp man gehört (Vata, Pitta oder Kapha). So haben zum Beispiel Vata-Typen laut Ayurveda häufig Verdauungsprobleme, trockene Haut und neigen zu Grübeleien. Die Ausbildung zum Ayurveda-Arzt ist in Indien staatlich geregelt. In Deutschland können Ärzte, Heilpraktiker und nichtärztliche Gesundheitsberater die Ausbildungsangebote wahrnehmen. Ziel der Behandlung ist es, die jeweils angeborene Dosha-Konstellation wiederherzustellen.
Es gibt kein einheitliches Ayurveda-Verfahren. Die Behandlungsweisen und therapeutischen Maßnahmen erfolgen individuell. Die Ayurveda-Therapie besteht aus einer Kombination verschiedener Methoden. Das Spektrum beinhaltet Ernährungspläne, Pflanzenpräparate, ayurvedische Arzneimittel, Gewürze, Einläufe, Massagen, Ölgüsse, Wärmedampfbäder, Körper- und Atemübungen (zum Beispiel Yoga), sowie die Umgebungsgestaltung mit Farben, Gerüchen und Klängen.
Anwendungsgebiete: Was sind die Anwendungsgebiete von Ayurveda?
Ayurveda dient insbesondere der Vorbeugung und Frühbehandlung von Befindlichkeitsstörungen. Nach den Prinzipien des Ayurveda ist eine Krankheit das Ergebnis eines gestörten Gleichgewichts. Dieses Gleichgewicht, das Verhältnis der Doshas, ist dann gestört, wenn man nicht im Einklang mit der Verteilung seiner individuellen Energieprinzipien lebt. Die Ursachen für die Störung können vielfältig sein. Zu den negativen Einflüssen auf das Wohlbefinden zählen beispielsweise Klima, Ort, Alter, Jahreszeit, Lebensstil, Ernährung, traumatische Erlebnisse, Über- oder Unterforderung der Sinne, sowie Verdauung und Stoffwechsel.
Dem ayurvedischen Grundprinzip zufolge eignet sich die Ayurveda-Therapie für fast alle Erkrankungen. Dabei kann es Monate oder Jahre dauern, bis sich die Symptome bessern. Die Behandlung mit warmem Öl und Massagen entfalten ihre Wirkung meist direkt. Sie sollen den Stoffwechsel anregen und die Durchblutung fördern. In westlichen Ländern findet Ayurveda häufig bei Hauterkrankungen, rheumatischen Beschwerden, Schlafstörungen und zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens Anwendung.
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